Fachexkursion des BV TU Bergakademie Freiberg vom 09.04. bis 12.04.2019 zum BV Peißenberg / „bauma“-Messe München.
Dienstag, 09.04.2019
Um 8:00 Uhr startete die Exkursionsgruppe von Freiberg in Richtung Tauting auf. Kurz vor Ingolstadt wurde spontan entschieden, einen Halt am Audi museum mobile einzulegen. Die Geschichte und Entwicklung des Unternehmens Audi wurde anschaulich und informativ unter Berücksichtigung besonderer Studien und Prototypen und entscheidender Persönlichkeiten, wie dem Ingenieur August Horch dargestellt. Dabei sind über 100 Exponate ausgestellt, die sich aus Automobilen, Motorrädern und sogar Fahrrädern zusammensetzen. August Horch war eine gesamte Etage in einer Sonderausstellung aufgrund seines 150. Geburtstages gewidmet. Die Walz und sein Studium in Mittweida, aber auch Armut und Not in der Nachkriegszeit sind Inhalt der Ausstellung. Abgeschlossen wurde der Besuch von einem Imagefilm der Firma Audi in 3D, der die moderne Automobilfertigung und das Unternehmen vorstellt.
Nachdem die Unterkünfte in Tauting bezogen wurden, fuhr die Gruppe noch an den naheliegenden Staffelsee. Abends waren alle bei Martin Müller, dem 1. Vorsitzenden des BV Peißenberg, und seiner Frau zum Abendessen eingeladen. Nach dem Essen wurden noch viele Gespräche über diverse Themen geführt und unter anderem Tipps für den folgenden Tag auf der „bauma“ eingeholt.
Mittwoch, 10.04.2019
Mit dem Zug ging es am zweiten Tag von Huglfing aus über den Hauptbahnhof München, zum Messegelände. Dort angekommen teilten sich alle in kleinere Gruppen auf. So konnte die Messe individueller erkundet werden. Ein Aspekt, der in vielen Ausstellungshallen zu finden war, ist die Industrie 4.0. So wurden Bagger der Fa. Komatsu vorgestellt, die sensorgestützt dem Bediener helfen ein ebenes Planum zu erstellen. Zusätzlich bot eine Vielzahl der Aussteller an, ihre Maschinen über Simulatoren auszuprobieren, die für die betriebsinterne Aus- und Weiterbildung eingesetzt werden. Damit werden Schäden besonders an teuren Maschinen durch eventuelle Bedienungsfehler vermieden. So konnten u.a. Grader, SKWs und Hydraulikbagger getestet werden. Selbstverständlich ist es nicht mit dem realen Einsatz vergleichbar, stellt jedoch gerade für Studenten eine Chance dar, die Bedienung solcher Geräte kennenzulernen. Ein Highlight war der Außenbereich, auf dem beeindruckende Maschinen aller Bereiche der Baubranche, teilweise in Live-Shows, präsentiert wurden. Nach einem ganzen Tag voller neuer Eindrücke und über 10 km zurückgelegter Strecke auf dem Messegelände, schlossen wir den Abend bei einem gemeinsamen Abendessen ab.
Donnerstag, 11.04.2019
Für diesen Tag war bereits um 17 Uhr ein Treffen mit dem Peißenberger Knappenverein am Bergbaumuseum in Peißenberg geplant. Aus zeitlichen Gründen entschieden wir uns gemeinsam gegen einen erneuten Besuch der „bauma“ und nutzten die verfügbare Zeit für eine Fahrt zum Deutschen Museum in der Landeshauptstadt München. Das Hauptziel war selbstverständlich die bergbauliche Abteilung des Museums. Beginnend beim steinzeitlichen Bergbau zur Feuersteingewinnung mit den verwendeten Werkzeugen, über die Genese der in Deutschland vorkommenden Lagerstätten, bis hin zu modernen Abbautechniken und Gewinnungsmaschinen im Tage- und Tiefbau. Die Ausstellung war selbst in die Bereiche Erz, Braunkohle, Salz und Steinkohle unterteilt, was auch gut an der Gestaltung der Räume zu erkennen war. Wir mussten jedoch feststellen, dass manche Informationstexte zu den Exponaten ohne bergbauliches Vorwissen (besonders Fachbegriffe) nur schwer verständlich gewesen wären. Nachdem auch andere Themenbereiche des Museums, wie Schifffahrt, historische Luftfahrt, Kraftmaschinen und Gießerei, besichtigt wurden, stärkten wir uns mit einer kleinen Mahlzeit und einem Weißbier am Viktualienmarkt.
Pechkohlenbergbaus und der Bergleute in Peißenberg informiert. Die Aufnahmen stammen teilweise aus dem 19. Jahrhundert und wurden von den Vereinsmitgliedern zusammengestellt. Bei der anschließenden Einfahrt in den ehemaligen Tiefstollen erfuhren wir noch mehr über den Pechkohlenabbau und die Arbeitsverhältnisse unter Tage. Den Abschluss der Befahrung bildete eine Schausprengung und ein Schnaps mit anschließend gesungenen Steiger. Eine Führung durch das Bergbaumuseum mit bergmännischen Uniformen, Bergwerksmodellen und Exponaten die Auskunft über das Leben und die soziale Stellung der Bergleute in der Gesellschaft geben, rundete den Besuch ab.
An der Abendveranstaltung im Gasthaus „Sonne“ in Peißenberg nahm eine Vielzahl an Vertretern aus der Wirtschaft und Vereinen teil. Darunter auch die Bezirksvereine Peißenberg, Mitteldeutschland/Thüringen und RWTH Aachen sowie ein Teil des RDB-Hauptvorstandes. Ein besonderer Programmpunkt war ein traditioneller Tanz, der die Zunft und die Arbeit der Bergleute mit Musik und verschiedene Figuren abbildet. Dieser Abend bot für viele die Möglichkeit bestehende Kontakte zu pflegen und neue Kontakte aus den verschiedensten Bereichen des Bergbaus zu knüpfen.
Freitag, 12.04.2019
Am letzten Tag der Exkursion wurde das Werk Oberland der Rolf Strohmaier GmbH befahren. Zuvor stellte dessen Geschäftsführer, Herr Martin Müller, die Geologie und das Firmenprofil vor. Auch Herr Achim Glaser von der Mitteldeutschen Hartstein-Industrie AG nutzte die Gelegenheit das Unternehmen allgemein, die Strukturen und das Leistungsprofil vorzustellen. Die beiden Vorträge verdeutlichten die besondere Stellung der Steine/Erden Industrie als größter Rohstoffsektor in Deutschland neben Braunkohle, Salz und Erz.
Nach dem typisch bayerischen Frühschoppen stand die Befahrung an.
Eine Station der Befahrung war der Abbau und die Aufbereitung von Kies, Sand und Edelsplit. Über Sohlabbau mittels Radlader wird der Rohstoff aus bis zu 25 m mächtigen Kiespaketen gewonnen, anschließend klassiert und über Spülanlagen von Sand getrennt. Über mehre Förderbänder und Verteilerstationen werden die Kiese und Sande ihrer Korngröße nach aufgeschüttet und zwischengelagert. Der nächste Halt wurde an der Recyclinganlage für Ausbauasphalt eingelegt. Der Asphalt wird kleinstückig, oder als Scholle angeliefert, sortiert, zerkleinert und in verschiedene Lieferkörnungen klassiert. Die letzte Station war das Betonwerk, mit dem über 500 verschiedene Rezepturen Beton hergestellt werden können. Nach der Übergabe der Gastgeschenke erfolgte die Verabschiedung und die Gruppe trat die Rückreise nach Freiberg an.
An dieser Stelle möchten wir uns bei unseren Kameraden des BV Peißenberg und des Knappenvereins Peißenberg für ihre Gastfreundschaft bedanken. Ein besonderer Dank gilt Herrn Martin Müller für die enorme Unterstützung bei der Planung der Exkursion, seiner der Hilfe während unseres Aufenthalts und für die Gastfreundschaft, die er und seine Familie uns entgegengebracht haben. Wir freuen uns auf ein baldiges Wiedersehen. Vielen Dank und Glück Auf!
Studenten des BV TU Bergakademie Freiberg